Wer das Grab eines Angehörigen dekorieren will, kann in Gärtnereien, Blumengeschäften und auch Supermärkten viele fertige Gestecke erwerben aber es geht auch individueller. Wenn man das Material für ein Grabgesteck aus dem eigenen Garten zusammensammelt und den Schmuck selbst gestaltet, anstatt fertige Dekorationen zu kaufen, kann dies das Gefühl der Verbundenheit verstärken und nachhaltiger ist es auch.
Welche Materialien bieten sich an?
Die Zweige, Früchte und Blüten für die Dekoration können im Garten geerntet werden. Beim Heckenschnitt fallen beispielsweise jede Menge Zweige von Koniferen und Immergrünen an.„Triebe von Efeu, Kirschlorbeer, Stechpalme und Äste von Nadelbäumen, wie Tanne, Fichte, Scheinzypressen und Lebensbaum bilden das Grundgerüst für das Bouquet“, erklärt Andreas Mäsing. Dazwischen leuchten ein paar Hagebuttentriebe und Zweige mit Zieräpfeln. Einen besonderen Aspekt bringen trockene Fruchtstände ins Spiel.
Tanja Hrovat, Gärtnerin bei Garten Tulln, bevorzugt die trockenen Fruchtstände der Kardendistel. «Diese trockenen Samenstände lassen den Aspekt der Vergänglichkeit aufleben», sagt die Gärtnerin. Ähnlich sind Zapfen ein markantes Element: „Die Fruchtstände von Tanne, Kiefer oder Fichte werden am Ansatz mit einem Blumendraht verzwirbelt.“ Anschließend werden sie mit dem Draht im Gesteck befestigt. Dazu kann man im Garten einige frische Blüten schneiden.
Christine Gall, ebenfalls Gärtnerin bei Garten Tulln empfiehlt letzte Rosenblüten zusammen mit Blütenständen von Fetthenne und Herbstastern. „Auch die Blütenstände von Gräsern lassen sich gut integrieren“, so Christine Gall. Hier bietet es sich an, Farben harmonisch zu kombinieren. Etwa Rosa, Weiß und Violett, aber auch Gelb und Orange leuchten an trüben Tagen angenehm.
Für Andreas Mäsing vermitteln die Farben der Blumen unterschiedliche Botschaften.„Rot steht für Leidenschaft und Herzlichkeit. Gelb für Freundschaft und Licht. Orange für Optimismus und Wärme. Weiß für Reinheit und Unschuld. Violett für Spiritualität und Sehnsucht“, erläutert der Vorsitzende der VFFK e.V. Die grünen Zweige symbolisieren die Unvergänglichkeit der Natur, für Gläubige auch die Erwartung der Auferstehung.
Früchte von Stechpalmen, Schönfrucht und Feuerdorn sowie Samenstände Mohn, Schafgarben und Disteln stehen zugleich für den Neuanfang, da ihre Samen der Grundstein für eine neue Generation sind. Zusätzlich sorgt man mit den Früchten für eine winterliche Futterquelle für Vögel und andere Tiere, so Mäsing.
Stabil in der Schale
Eine Tonschale ist ideal als Gefäß für das Gesteck. Sie sorgt für Standfestigkeit, kommt ohne Plastik oder ähnliches aus und kann regelmäßig neu gestaltet werden. Tanja Hrovat empfiehlt einen natürlichen Steckschaum, der wiederverwendet und später kompostiert werden kann. So ist das Grabgesteck nachhaltig. Wie der herkömmliche Steckschaum wird die biologisch abbaubare Steckmasse zunächst gewässert. „Legen Sie den Block auf das Wasser in einem Eimer, damit sich die Poren langsam mit Wasser vollsaugen“, empfiehlt die Gärtnerin. Sie rät davon ab, den Steckschaum aktiv unter Wasser zu drücken.
Unterdessen kann man die Triebe vorbereiten. Christine Sall stimmt die Zweige von der Länge auf die Größe des Gefäßes ab. Ein Viertel bis ein Drittel der Gesamthöhe macht die Schale aus. So steht das Bouquet sicher und bekommt kein Übergewicht. Gärtnerin Hrovat entfernt zunächst alle Blätter, Nadeln und Dornen im unteren Drittel der immergrünen Äste. Mit einem schrägen Schnitt wird das Ende angespitzt, sodass sich die Triebe leicht stecken lassen.
Dann wird das Gesteck zunächst rundlich aus den grünen Zweigen aufgebaut. Dazwischen kommen einzelne Hagebutten-Zweige. Die Kardendisteln werden so platziert, dass sie den Höhenaufbau unterstreichen. Abschließend werden die frischen Blüten gleichmäßig zwischen dem Grün verteilt.
Nach zwei bis drei Wochen werden Rosen, Astern und Chrysanthemen unansehnlich, so Christine Sall. Ihr Tipp: die Stiele entfernen und durch Strohsterne oder Weihnachtskugeln ersetzen. So passt das Gesteck auch in die Advents- und Weihnachtszeit.
Klassisch: ein Kranz
Eine Alternative zum Gesteck ist ein Kranz, welcher traditionell ein Symbol für Hoffnung und Unendlichkeit ist. 1 Dafür eignen sich etwa Koniferengrün und Hagebutten. Als Grundlage braucht man einen Strohkranz.
„Das Grün wird in etwa zehn Zentimeter lange Stücke geschnitten. Diese fassen wir zu kleinen Büscheln und binden sie mit Wickeldraht auf den Kranz“, erklärt Christine Gall. Ab und an werden Hagebutten dazwischen gebunden. Als besondere Note empfiehlt die Gärtnerin Kräutertriebe von Salbei und Heiligenkraut für die Kränze. Damit Anfang und Ende nahtlos ineinander übergehen, werden die letzten Triebe mit kleinen Metallklammern, den sogenannten Haften, festgesteckt. Zum Schluss kann man zusätzlich noch ein dekoratives Element, etwa eine Juteschleife, auf dem Kranz drapieren. dpa


So unterstützt man ein Kind bei der Beerdigung
In der Regel haben gerade ältere Kinder ein Gespür dafür, was sie sich selbst zumuten können. Man sollte sie daher einfach fragen, ob sie bei der Aufbahrung vom Verstorbenen Abschied nehmen und an der Beerdigung teilnehmen wollen.
Natürlich hängt es auch vom Alter und dem Wesen ab, wie ein Kind mit Trauer umgeht. Doch eine behutsame Konfrontation mit der Realität hilft auch Kindern, den Tod besser zu verarbeiten.
Vorbereiten und begleiten
Wenn das Kind mitkommen möchte, sollten Erwachsene es auf die Bestattung und Trauerfeier vorbereiten. Also vorher erklären, wie alles abläuft. Das gibt Kindern Sicherheit. Gut ist auch, wenn ein Kind Handlungsoptionen hat, es also etwa eine Blume und ein selbst gemaltes Bild auf den Sarg legen kann. Und: „Für Kinder kann es hilfreich sein, wenn sie ihr Schmusetier und vielleicht ein Malbuch zur Beerdigung mitnehmen können“, rät Kachler. Wichtig ist, dass auch während der Beerdigung jemand das Kind begleitet. Das gilt insbesondere, wenn man größere Gefühlsausbrüche bei nahen Angehörigen erwartet. „Dann sollte sich eine entferntere Angehörige, etwa eine Tante, um das Kind kümmern“, sagt Kachler. Die Tante kann das Kind aus der Situation herausnehmen, wenn es ihm zu viel wird.„Auch das ist völlig in Ordnung“, so der Trauertherapeut. „Denn alle Reaktionen eines Kindes in einer Verlustsituation sind erlaubt.“ dpa
Todesfall durchkreuzt die Reisepläne
Kosten Wenn der Vater oder eine enge Freundin stirbt, gerät der geplante Urlaub zur Nebensache. Bei einer kurzfristigen Absage der Reise können allerdings hohe Stornogebühren auf Betroffene zukommen. Auch wenn man wegen eines Todesfalls eine Reise vorzeitig abbricht, können die anfallenden Rückreisekosten horrend sein. In solchen Fällen ist es gut, eine Reiserücktrittund Reiseabbruchversicherung abgeschlossen zu haben - beide gibt es oft im Paket. Stornos und Reiseabbrüche wegen Todesfällen decken diese Policen in aller Regel ab. Dennoch gibt es Details, auf die beim Abschluss geachtet werden sollte. „Beim Tod eines Mitreisenden liegt der Fall klar dann können alle mitversicherten Personen von der Reise zurücktreten“, sagt Birgit Brümmel, Projektleiterin Versicherung und Recht bei der Stiftung Warentest. Etwas komplexer wird es, wenn Menschen versterben, die nicht selbst mitreisen. Ob die Versicherung dann greift, hängt davon ab, was in den Bedingungen der Police festgehalten ist.
Risikopersonen in der Police suchen
Um das herauszufinden, muss man in dem Vertrag nach sogenannten Risikopersonen suchen. Das seien in der Regel nahe Angehörige aber auch Lebenspartner, die im gleichen Haushalt leben, sagt Brümmel. Betreuungspersonen seien bei vielen Anbietern ebenfalls mit abgesichert - etwa die Pflegekraft, die die Eltern versorgt. Enge Freunde hingegen sind meist nicht mit aufgelistet. Im Vertrag finden sich auch Angaben dazu, welche Ereignisse für welche Risikoperson abgesichert sind der Todesfall zählt in der Regel bei allen dazu. Komplizierter kann es etwa werden, wenn eine Person im Sterben liegt.
Nicht auf Kulanz der Reiseanbieter hoffen
Besteht gar keine Absicherung, bleibt man womöglich auf allen durch Storno oder Reiseabbruch entstehenden Kosten sitzen:
Ein Todesfall im Umfeld des Reisenden ist per se kein Grund für einen kostenfreien Rücktritt von der Reise, wie der Deutsche Reiseverband (DRV) auf Nachfrage schreibt. Eventuell zeigen sich der Veranstalter oder das Hotel kulant in so einer Situation - wer keine Schutzpolice abgeschlossen hat, könnte also versuchen, um einen Erlass der Storno-Gebühren zu bitten. Damit rechnen, dass das am Ende auch klappt, sollten Reisende aber nicht. dpa-mag