Letzte Ruhe an den Wurzeln eines Baumes

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Letzte Ruhe an den Wurzeln eines Baumes

Kreislauf des Lebens: Baumbestattungen sind zunehmend auch auf Friedhöfen an speziellen Stellen möglich.

20.11.2024
Auf besonderen Plätzen der Friedhöfe sind die Urnengräber strahlenförmig angelegt. Fotos: C. Rößger
Auf besonderen Plätzen der Friedhöfe sind die Urnengräber strahlenförmig angelegt. Fotos: C. Rößger

Die bekannteste Naturbestattung ist wohl die unter Bäumen. Hierbei wird die Asche eines Verstorbenen in einer biologisch abbaubaren Urne im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt oder ohne Urne im Erdreich verstreut. Die Form der Beisetzung hängt vom jeweiligen Anbieter ab. Von den üblichen Erd- oder Urnengräbern unterscheidet sich die Baumbestattung vor allem durch die naturnahe Belassenheit der Grabstätte. Es gibt keine Grabgestaltung durch Bepflanzung, einen Grabstein oder das Ablegen von Blumenschmuck. Die namentliche Kennzeichnung der Grabstätte erfolgt meistens durch ein kleines Messingschild, was am jeweiligen Baum angebracht wird. Andere Varianten sind ein gemeinsames Denkmal oder auf einigen Friedhöfen eine Grabplatte unter dem Baum. Das Konzept stammt ursprünglich aus der Schweiz und wurde in Deutschland zum ersten Mal im Jahr 2001 von der FriedWald GmbH in der Nähe von Kassel angeboten. Mittlerweile gibt es zahlreiche Anbieter von Baumbestattungen in sogenannten Bestattungswäldern, einer der größten ist neben der Fried Wald GmbH, die RuheForst GmbH.

Aber auch immer mehr Kommunen bieten Baumbestattungen an - entweder in separaten Waldstücken oder unter bestehenden Baumbeständen auf ihren Friedhöfen. Als Bezeichnung dafür haben sich insbesondere Friedpark, aber auch Urnenhain oder Ruhehain durchgesetzt. Eine ebenfalls verfügbare und beliebte Weiterentwicklung der Baumbestattung ist die Beisetzung an anderen markanten Naturelementen innerhalb eines Bestattungswaldes - wie an einer Lichtung mit Strauchwuchs oder an einem Felsen.

Linde, Kiefer, Esche oder Kastanie - auf separaten Baumfeldern eines großen Friedhofs wachsen wie in einem Mischwald auch die unterschiedlichsten Bäume. Sie sind alt und hochgewachsen oder frisch gepflanzt und nur wenige Meter hoch. Angehörige können in Ruhe einen Platz für ihre Verstorbenen auswählen. Nicht immer wird es dann allerdings der Wunschbaum mit prächtigem Stamm und riesiger Krone. Die Friedhofsverwaltung gibt bestimmte Bäume aktuell frei. aternitas/cr