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Kräutertees für Babys

Test: Das Problem mit dem Estragol.

Mediziner raten davon ab, Babys und Kleinkindern Fencheltee zu geben. Foto: Christin Klose/dpa-mag

18.08.2025

Der Nachwuchs hat Blähungen, Bauchweh oder auch Husten? Ein warmer Tee mit Fenchel bringt dann willkommene Linderung. Aber nicht ganz ohne Risiken: Beachtet werden sollten nämlich, dass Fenchel von Natur aus den gesundheitsschädlichen Stoff Estragol enthält. Insbesondere Babys und Kinder sollten davon nicht zu viel aufnehmen. Bei einigen Tees kann das aber passieren, zeigt eine aktuelle Untersuchung der Zeitschrift „Öko-Test“ (Ausgabe 4/2025). 

Warum kann Estragol zum Problem werden?

Estragol gilt als potenziell krebserregend. Es wird vermutet, dass der Stoff das Erbgut verändert. Tückisch: Je nach Herkunft und Sorte des Fenchels kann dessen Estragol-Gehalt stark schwanken, so „Öko-Test“. Eltern können kaum steuern, wie viel von dem Stoff etwa durch eine Tasse Tee ins Kind gelangt. Denn einen gesetzlichen Grenzwert für Estragol in Babytees gibt es bislang nicht, auch wenn der nach Auffassung von „Öko-Test“ „dringend nötig“ wäre. Immerhin: 2023 hat die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) ihre Empfehlung angepasst. Kinder bis elf Jahre gehören demnach zu der Gruppe, für die das Risiko durch Estragol besonders hoch ist. Seitdem gibt es für sie - abhängig vom Körpergewicht - neue Orientierungswerte für die maximale tägliche Aufnahme durch pflanzliche Arzneimittel. Zurzeit prüft die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die Sicherheit fenchelhaltiger Lebensmittel wie Tees. Die Behörde will im Herbst eine Stellungnahme veröffentlichen. „Öko-Test“ wollte jedoch jetzt schon wissen, ob die Hersteller von Kräutertees das Problem im Blick haben. Neun fenchelhaltige Tees für Babys und Kleinkinder hat die Zeitschrift im Labor untersuchen lassen und dabei den Orientierungswert der EMA für Arzneimittel zugrunde gelegt. 

Wie viele Tees im Test enthalten problematisch viel Estragol?

Drei Tees fallen mit problematischen Estragol-Gehalten durch - einer ist „mangelhaft“, zwei sind „ungenügend“. Trinkt ein acht Kilogramm schweres Baby 100 Milliliter dieser Tees am Tag, ist der Orientierungswert überschritten. In den anderen sechs Tees konnten die Tester ebenfalls Estragol nachweisen, jedoch nur in Spuren - unterhalb des Orientierungswertes. Doch die Öko-Tester wurden nicht nur in Sachen Estragol fündig: In zwei der neun Tees entdeckten sie natürliche Pflanzengifte, sogenannte Pyrrolizidinalkaloide (PA). Sie können bei der Ernte über Beikräuter wie Jakobskreuzkraut oder Bilsenkraut in die Teemischung gelangen. Nimmt man sie über längere Zeit auf, können Abbauprodukte für Schäden an Leber und Erbgut sorgen. Die gemessenen Gehalte schöpfen den gesetzlichen Grenzwert für PA zu mehr als 50 Prozent aus, so „Öko-Test“. Zudem enthalten drei Tees im Test Pestizidrückstände, zum Teil auch mehrere - auch hier: Punktabzug.

Welche Tees liegen vorn?

Bei zwei Produkten hatten die Tester kaum etwas zu bemängeln: Der „Baby Fenchel Tee, Demeter“ von Alnatura sowie „Mein erster Kräutertee“ von Lebensbaum gehen mit der Note „sehr gut“ aus dem Test hervor. dpa-mag


Wichtige Hinweise

Gesundheit. Halsschmerzen, ein geröteter Rachen und Schluckbeschwerden: Das können bei Erwachsenen erste Hinweise auf eine Mandelentzündung sein. Bei Kindern äußert sich die Erkrankung aber mitunter anders. Bernhard Junge-Hülsing, Facharzt für HNO-Heilkunde in Starnberg, sagt: Bei kleinen Mädchen und Jungen komme es häufiger vor, dass sie über Bauchschmerzen oder Übelkeit und Kopfschmerzen klagten. Oft fühlten sie sich allgemein unwohl und wollten auch einfach nichts essen, weil das Schlucken beschwerlich ist. Dann stelle sich oft erst bei einer Untersuchung bei der Kinderärztin oder beim Kinderarzt heraus, dass das Kind eine Mandelentzündung hat.

Und dann? „Eine Mandelentzündung heilt in aller Regel komplikationslos aus.“ Kinder könnten wieder in die Kita oder in die Schule gehen, wenn ihre Beschwerden vollständig abgeklungen sind. 

Was tun bei vergrößerten Mandeln?

Übrigens: Bei Kindern sind in manchen Fällen die Mandeln derart vergrößert, dass sie sich in der Mitte berühren. Das könne nicht nur dazu führen, dass die Atmung im Schlaf aussetzt oder das Kind Schluckbeschwerden hat. Auch Kieferfehlstellungen sind möglich.

„Dieses Problem lässt sich mit einer Teilentfernung der Mandeln lösen“, so Bernhard Junge-Hülsing. Die verbleibenden Mandelteile können nach der Operation weiterhin ihrer wichtigen Funktion nachgehen und Krankheitserreger abwehren, die über Mund oder Nase in den Körper gelangen. dpa-mag

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