Was gehört in einen Getreidebrei für Säuglinge? Und ist auch das drin, was auf dem Fertiggläschen oder der Pulvertüte zum Anrühren drauf steht? Die Verbraucherzentrale Berlin wollte es genau wissen und machte einen Marktcheck mit 120 Getreidemahlzeiten aus Super-, Discount-, Bio- und Drogeriemärkten und verglich sie mit Empfehlungen von Fachgesellschaften.
Zucker & Öle
Zusätzlich gesüßt wird laut der Verbraucherzentrale gerne mit „natürlicher Fruchtsüße“, etwa Traubensaftkonzentrat. Mit dieser Zutat könne das Produkt dann mit der Angabe „ohne Zuckerzusatz“ versehen werden.
Überwiegend werde eine Mischung aus weniger wertvollem Sonnenblumen-, Kokos- oder Palmöl verwendet. Dabei wäre gerade Rapsöl reich an hochwertigen Fettsäuren, welche für die Entwicklung des Kindes essenziell sind, so die Verbraucherschützer.
Getreide & Reis
Entgegen der Empfehlung von Fachgesellschaften steckte in jedem dritten Produkt kein Vollkorngetreide. Aber genau das sei reich an Mineralstoffen und trage zur Sättigung bei.
Bei einem Drittel der Produkte wird Reis verwendet. Auch das gefällt den Verbraucherschützern überhaupt nicht. Durch eine mögliche Arsenbelastung sollte er nicht täglich auf dem Speiseplan von Säuglingen stehen
Aromen
Aromen und Gewürze würden den Geschmack der Breie intensivieren. Doch damit sollte sparsam umgegangen werden. „Es besteht die Möglichkeit, dass sich Säuglinge an den intensiven Geschmack industrieller Breie gewöhnen und selbst gemachtes Essen ablehnen“, erklärt Sabrina Schulz das Dilemma.
Alles Bio, alles teuer?
Wer für sein Baby lieber zu Getreidebreien in Bioqualität greift, zahlt nicht unbedingt drauf. Die Bio-Eigenmarken sind preiswerter als konventionelle Breie von Markenherstellern, fanden die Marktchecker heraus.
Fazit
Selbst zubereiteter Brei ist ausgewogener und gesünder - und kann mit entsprechenden Rezepten durchaus sehr schnell und einfach zubereitet werden, so Sabrina Schulz. dpa-mag