KULTIKK

Cottbus. Wie immer zum Jahresende schmettert Sachsens beliebteste Gesichtstragödie auch über die die Bühnenbretter der Cottbuser Stadthalle: Die Hexe Baba Jaga. Folgerichtig und vorsorglich sei hiermit eine grauenhafte, äh, sorry: märchenhafte Kultkomödie für die ganze Familie angepriesen. Glaubt man den postfaktischen Zuschauer- und Pressestimmen aus dem Hexenkessel des Dresdner Boulevardtheaters, läuft die Alte trotz ihrer weit über 750 Kalender-Lenze einmal mehr zur Höchstform auf. Dank täglicher Schlammbäder inklusive Wodka-Frühstück sei ihr ein Jungbrunnen vergönnt, der die Haut belebt und die Synapsen Polka tanzen lässt, krächzt Baba Jaga wörtlich vor sich hin. Vor rund 20 Jahren aus Sibirien gekrochen, wollte sie sich in Elbflorenz eigentlich nur mal kurz notdürftig niederlassen, habe dann aber doch Stuhlgang gehabt und währenddessen beschlossen, zu bleiben, erläutert die beispiellos übelriechende Kultfigur. Auf die Zwiebelturmspitze des russischen Zauberwald-Nonsens getrieben, erlebt Baba Jaga nun ihr blaues Wunder: Die hübsche Anjuscha schuftet sich seit Jahren den Buckel für die Hexe krumm. Weil sich ihretwegen kein rettender Prinz ins Abenteuer stürzt, ergreift sie aktiv die Flucht. Klar, dass Hexe Baba Jaga und ihr leicht trotteliger Zauberbär die Verfolgung aufnehmen ... pm/nc