
Die Transformation hin zu mehr Klimaneutralität ist eine Herkulesaufgabe. Schon derzeit arbeiten rund 490.000 Handwerksbetriebe mit über 3,1 Millionen Beschäftigten in knapp 30 Gewerken täglich in fast allen Bereichen am Erfolg der Energie-, Wärme- und Mobilitätswende mit.
Neben bekannten Klimabereichen wie Heizungsinstallation oder Elektrotechnik es noch eine Vielzahl weiterer Handwerksberufe, die unverzichtbar sind für die Energiewende.
So warten Kraftfahrzeugtechniker E-Fahrzeuge und Zweiradmechatroniker E-Bikes, Brunnenbauer sorgen dafür, dass Geothermie nutzbar gemacht werden kann, Tischler sowie Glaser sorgen für die energetische Sanierung von Fenstern und Türen, Land- und Baumaschinenmechatroniker halten die hochtechnisierten Landmaschinen fit, mit denen die Landwirtschaft immer effizienter wird und so Ressourcen und Klima geschont werden. Die Liste ließe sich fortführen. Es ist aber nicht nur ein Berufsfeld, nicht nur ein Gewerk in dem Klimaschutz betrieben wird. Es ist das Zusammenspiel von mehreren Gewerken, das einen echten Beitrag zur Energiewende leistet.


Beispiele für Klimagewerke:
- Behälter- und Apparatebauer/-in
- Brunnenbauer/ in
- Dachdecker/ in
- Elektrotechniker/ in
- Kälteanlagenbauer/ in
- Klempner/ in
- Kraftfahrzeugtechniker/ in
- Land- und Baumaschinenmechatroniker/-in
- Maler und Lackierer/ in
- Schornsteinfeger/ in
- Straßenbauer/ in
- Tischler/ in
- Zweiradmechaniker/ in
Weitere Infos unter www.zdh.de/themen-undpositionen/klimahandwerk


Lieber was mit den Händen machen
In vielen akademischen Berufen bleiben die Ergebnisse der Arbeit abstrakt, manchen Menschen fehlt womöglich die Praxis. Eine denkbare Option dann: raus aus dem akademischen Beruf - und eine Ausbildung im Handwerk starten. Hier ist Nachwuchs schließlich gefragt.
Motivation hinterfragen
Doch wer sich nach dem Studium auf einen Ausbildungsplatz bewerben möchte, sollte vorab seine Motivation hinterfragen. „Es ist ein Unterschied, ob jemand ein Problem lösen möchte, indem er den akademischen Tätigkeitsraum verlässt oder ob die Motivation wirklich ist, ins Handwerk zu wollen“, so Olaf Craney vom Deutschen Verband für Bildungs- und Berufsberatung. Nur wenn letzteres der Fall sei, rät er zu einem Wechsel.
Gute Argumente
Auch bei der Bewerbung sollte man dann eines deutlich machen: Das Handwerk ist nicht Plan B. Dazu rät Volker Born vom Zentralverband des Deutschen Handwerks. Als Argumente dafür können der Erkenntnisgewinn während des Studiums und die Orientierung hin zum Praktischen dienen. Wer darlegt, was ihn am Handwerk begeistert und beispielsweise in der Bewerbung angibt, dass man am Ende des Tages gerne auch sehen möchte, was man erarbeitet hat, lasse die Motivation gleich erkennen, so Born.
Persönlich vorbeischauen
Ein Tipp von Olaf Craney: statt sich schriftlich zu bewerben, einmal persönlich im Betrieb vorbeischauen. „Der erste Eindruck ist wichtiger als die Bewerbungsunterlagen“, so der Experte. dpa