Historische Osterboten

Ostergrüße und Ostertipps

Historische Osterboten

Geschichte: Ostern ist der höchste Feiertag in der katholischen Kirche. Schließlich wird die Auferstehung Jesus Christus gefeiert. Verbunden mit diesem Fest sind zahlreiche Symbole. Doch worin liegt eigentlich deren ursprüngliche Bedeutung.

Das Osterlamm samt Siegesfahne ist ein Symbol der Auferstehung und eines der wichtigsten österlichen Symbole. Foto: AnnaER/Pixabay

22.04.2025

Das Osterei: Kein Osterfest ohne Eier. Was aber hat das Ei mit einem kirchlichen Fest zu tun? Nun, das Ei als Symbol steht schon seit Jahrhunderten für Fruchtbarkeit und neues Leben – oder eben eine Wiedergeburt. Es ist ein Sinnbild des Werdens und der Schöpfung. Die Schale zerspringt und ein neues Leben beginnt. Nicht nur im Christentum nimmt das Ei diese Symbolfunktion ein, sondern auch im Hinduismus oder den Glaubensausprägungen des alten Ägyptens und der Griechen und Römer. Manchmal ist vom „Weltenei“ zu lesen. Gemeint ist damit ein Ei, aus dem in unterschiedlichen Schöpfungsgeschichten die Welt hervorgegangen ist. Noch bis heute werden Eier, die am Karfreitag oder Gründonnerstag gelegt werden, magische Kräfte nachgesagt. Die Verbindung zwischen dem Ei und dem Osterfest ist in Europa gesichert seit dem Mittelalter vorhanden. 

2 Der Osterhase: Wie kam es nun aber dazu, dass ausgerechnet ein Hase an Ostern die Eier verteilt? Eine eindeutige Erklärung dafür gibt es bis heute nicht. Der Osterhase taucht zum ersten Mal im Jahre 1682 in dem Werk „De ovis paschalibus“, zu Deutsch „Von Oster-Eyern“ von Georg Franck von Franckenau auf. Er beschreibt darin, dass ein Hase am Osterfest Eier in den Gärten versteckt und nennt dies „… eine Fabel, die man Simplen und Kindern aufbindet.“ Blickt man den Hasen in der Kunst, zeigt sich, dass er ebenfalls ein Symbol für Fruchtbarkeit darstellt. Der Hase, aber auch das Kaninchen, wird in vielen Gemälden mit Mondgottheiten in Verbindung gebracht und verkörpert in dieser Kombination die Wiedergeburt. Einige Philosophen bezeichnen ihn als eines der fruchtbarsten Tiere überhaupt und sehen ihn als ein Symbol der Lebenskraft und sexuellen Begierde. 

3 Das Lamm: Das Agnus Dei, so der lateinische Ausdruck für das „Lamm Gottes“, ist eines der ältesten Symbole für Jesus Christus, welches das Christentum kennt. Die Siegesfahne, die das Lamm bei sich trägt, symbolisiert die Auferstehung. An Ostern findet man das Lamm vor allem als Gebäck mit viel Puderzucker. Oft werden die gebackenen Lämmer zur Speiseweihe am Ostersonntag in den Gottesdienst mitgebracht und danach beim Osterfrühstück gegessen. 

4 Das Bemalen der Ostereier: Was man für einen recht jungen Brauch halten könnte, ist in Wirklichkeit schon eine sehr alte Tradition. Im südlichen Afrika wurden dekorierte Straußeneier entdeckt, die rund 60.000 Jahre alt sind. Auch in Mesopotamien bemalten die Frühen Christen Eier. Sie verwendet vor allem die Farbe Rot – als Zeichen des Blutes, das Jesus Christus vergossen hat. In Deutschland werden gefärbte Eier zum ersten Mal im 13. Jahrhundert erwähnt, im 14. Jahrhundert taucht zum ersten Mal der Begriff des Ostereis auf.

5 Die Osterkerze: In der Osternacht, also von Karsamstag auf Ostersonntag, wird die Osterkerze während des Gottesdienstes geweiht und am Osterfeuer, das in vielen Gemeinden vor der Kirche brennt, entzündet. Die Osterkerze steht symbolisch für die Feuersäulen, denen das Volk Israel folgte, als es Wüsten und das Rote Meer durchquerte. Zudem versinnbildlicht die Osterkerze Christus als Licht der Welt. Häufig betritt der Pfarrer zu Beginn des Gottesdienstes mit der Kerze als alleinige Lichtquelle die dunkle Kirche.

6 Das Osterfeuer: Dieses hat einen vermutlich germanischen und damit weltlichen Ursprung. In vorchristlicher Zeit wurden zu Beginn des Frühlings in vielen Regionen Feuer entzündet, um die Sonne anzulocken und den Winter zu vertreiben. Osterfeuer als Teil der Liturgie sind etwa seit dem Jahr 751 n. Chr. schriftlich belegt. as

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