Tage des Gedenkens

Tag der liebevollen Erinnerung

01.12.2024

Der Ewigkeitssonntag im November, auch Totensonntag genannt, ist dem Andenken an Verstorbene gewidmet. Neben dem Totengedenken wird in vielen Gottesdiensten auch zu einem bewussteren Umgang mit der Lebenszeit ermutigt. Der Gedenktag geht auf die Reformationszeit zurück. Mit dem Ewigkeitssonntag endet das Kirchenjahr.

Konzerte auf dem Friedhof und Andacht

Die Menschen in Deutschland trauern auch auf den Friedhöfen. So werden die Gräber mit Tanne bedeckt und Gestecken und Kerzen geschmückt. Der Kirchenchor oder das Blasorchester bringt getragene Musik, die zum Innehalten und zum Gebet ermutigen soll.
pm


Letzte Ruhe an den Wurzeln eines Baumes

Kreislauf des Lebens: Baumbestattungen sind zunehmend auch auf Friedhöfen an speziellen Stellen möglich.

Die bekannteste Naturbestattung ist wohl die unter Bäumen. Hierbei wird die Asche eines Verstorbenen in einer biologisch abbaubaren Urne im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt oder ohne Urne im Erdreich verstreut. Die Form der Beisetzung hängt vom jeweiligen Anbieter ab.

Naturnahe Alternative

Von den üblichen Erd- oder Urnengräbern unterscheidet sich die Baumbestattung vor allem durch die naturnahe Belassenheit der Grabstätte. Es gibt keine Grabgestaltung durch Bepflanzung, einen Grabstein oder das Ablegen von Blumenschmuck. Die namentliche Kennzeichnung der Grabstätte erfolgt meistens durch ein kleines Messingschild, was am jeweiligen Baum angebracht wird. Andere Varianten sind ein gemeinsames Denkmal oder auf eine einigen Friedhöfen Grabplatte unter dem Baum.

Das Konzept stammt ursprünglich aus der Schweiz und wurde in Deutschland zum ersten Mal im Jahr 2001 von der Fried Wald GmbH in der Nähe von Kassel angeboten. Mittlerweile gibt es zahlreiche Anbieter von Baumbestattungen in sogenannten Bestattungswäldern, einer der größten ist neben der Friedwald GmbH, die Ruhe-Forst GmbH.

Steigende Beliebtheit

Aber auch immer mehr Kommunen bieten Baumbestattungen an – entweder in separaten Waldstücken oder unter bestehenden Baumbeständen auf ihren Friedhöfen. Als Bezeichnung dafür haben sich insbesondere Friedpark, aber auch Urnenhain oder Ruhehain durchgesetzt. Eine Weiterentwicklung der Baumbestattung ist die Beisetzung an anderen markanten Naturelementen innerhalb eines Bestattungswaldes – wie an einer Lichtung mit Strauchwuchs oder an einem Felsen.

Baum als Gedenkstätte

Linde, Kiefer, Esche oder Kastanie – auf separaten Baumfeldern eines großen Friedhofs wachsen wie in einem Mischwald auch die unterschiedlichsten Bäume. Sie sind alt und hochgewachsen oder frisch gepflanzt und nur wenige Meter hoch. Angehörige können in Ruhe einen Platz für ihre Verstorbenen auswählen. Nicht immer wird es dann allerdings der Wunschbaum mit prächtigem Stamm und riesiger Krone. Die Friedhofsverwaltung gibt bestimmte Bäume aktuell frei.
aternitas/cr