Besinnliche Adventszeit und ein harmonisches Weihnachtsfest - klingt gut. Doch die Realität sieht oft anders aus. Warum eigentlich? „Kurz vor Weihnachten sieht man überall diese Werbeplakate - mit perfekt gestylten Wohnungen, leckeren Festessen und funkelnden Kinderaugen. Aber wie realistisch ist das? Verabschieden Sie sich von den schönen, durchgestylten Werbebildern in ihrem Kopf“, rät Daniela Pawelczak. Gerade Gastgeber oder Gastgeberinnen machen sich viel Stress, so die Diplom-Psychologin und Coachin aus Vechelde. Oft gehe es da um die eigenen, viel zu hohen Erwartungen. „Der Stress beginnt ja nicht erst, wenn Weihnachten da ist. Deshalb empfehle ich, sich selbst gegenüber eine wohlwollende Haltung einzunehmen und sich klarzumachen, was man leistet - ist doch super, dass ich Gastgeberin bin. Damit tue ich den anderen auch einen Gefallen“, sagt Pawelczak. „Am besten verabschieden Sie sich also vom Perfektionismus. Wer sonst normal kocht, braucht auch an Weihnachten kein 5-Sterne-Menü aufzufahren.“ Um sich von den eigenen Ansprüchen freizumachen, hilft die Frage: Worum geht es eigentlich bei dem Fest?„Oft sind Familienmitglieder schon glücklich, wenn bestimmte Ereignisse nicht eintreten, es also beispielsweise keinen Streit gibt.“

Gäste einbeziehen - ein besonderes Geschenk
Zur Entspannung trägt auch bei, Aufgaben abzugeben: „Gastgeber müssen sich nicht um alles kümmern. Spannen Sie andere mit ein. Das entlastet Sie und gibt den Gästen die Chance, dass sie einen Teil zum Fest beitragen können“, rät Daniela Pawelczak. Zusätzlich kann man für die anderen so ganz einfach einen weiteren Stressfaktor aushebeln: den Anspruch, das perfekte Geschenk zu finden. „Beziehen Sie ihre Gäste bei der Essensvorbereitung ein und sagen Sie: „Ich fände es total schön, wenn du dich als Geschenk dieses Jahr um die Vorspeise kümmerst“. Oder lassen Sie beispielsweise andere Familienmitglieder den Wein aussuchen oder den Nachtisch mitbringen.
Schönes aktiv einplanen
Letztlich geht es darum, gemeinsam eine entspannte Zeit zu verbringen. Dabei hilft es, das Fest aktiv positiv zu gestalten. Pawelczak: „Planen Sie an Weihnachten einen Spaziergang an der frischen Luft ein - das macht den Kopf frei, lenkt ab und entspannt alle. Und legen Sie für später ein paar Spiele bereit.“ Für den Fall, dass ein Familienmitglied immer dieselben anstrengenden Themen hat, empfiehlt sie: „Überlegen Sie sich vorab Themen, über die Sie gerne sprechen wollen.“ Fotos oder schöne Bildbände können eine Anregung für fröhliche Gespräche sein. Sollte jemand dennoch politische oder schwierige Themen ansprechen, hilft es oft, direkt darauf zu reagieren. „Sie können dann etwa sagen: „Darüber können wir uns ein anderes Mal gerne austauschen. Wir wollen uns doch heute einen schönen Abend machen. Lass uns über heitere Themen sprechen“, so die Psychologin. Am besten haben Gastgeber dann schon ein anderes Thema parat, etwa: Was war eigentlich im vergangenen Urlaub besonders schön? Oder man fragt nach dem Lieblingsessen an Weihnachten aus der Kindheit oder dem schönsten Weihnachtserlebnis, schlägt Pawelczak vor. Zur Not helfen klare Worte. „Manchmal muss man vorher ein unangenehmes Gespräch führen, damit alle anderen Gäste dann entspannt zusammen feiern können.“ Und: Störenfriede muss jedenfalls keiner einladen.
dpa-mag
Pflanzen für die Weihnachtszeit
Rottöne, Schneeweiß, Tannengrün: Farbenfrohe Blütenpflanzen machen eine stimmungsvolle Deko für die Adventswochen. Sowohl in der Wohnung als auch im Freien wirkt der Blumenschmuck zauberhaft. Welche Pflanzen für eine weihnachtliche Stimmung sorgen und wie man sie pflegt.
1. Amaryllis: Das Highlight
Sie zählt zu den Highlights unter den Winterblühern für die Wohnung: die Amaryllis, auch Ritterstern genannt. Aus den dicken Zwiebeln wächst in der warmen Wohnung der kräftige Stiel mit den großen trichterförmigen Blüten», sagt Ingrid Franzen, Gärtnerin aus Herten. Sie rät zu einem hellen, nicht vollsonnigen Standort. Der Bundesverband Einzelhandelsgärtner (BVE) empfiehlt, die Pflanzen regelmäßig zu gießen und zu düngen, sodass die Amaryllis genug Energie für einen weiteren Austrieb im nächsten Jahr speichert. Man kann Amaryllis als lose Zwiebel oder als getopfte Ware kaufen. Die Zwiebeln haben reichlich Nährstoffe gespeichert. Man kann sie also auch in ein Glasgefäß mit etwas Moos legen, ohne Erde. Wichtig: Die Zwiebel sollte keinen Kontakt mit stehendem Wasser haben. Die Wurzeln wachsen von allein in das Wasser und versorgen die Pflanze. Die Farben der Blüten reichen von Weiß über Rosa bis hin zu hellen und dunklen Rottönen, sodass sie mit klassischen Weihnachtsfarben gut harmonieren.
2. Weihnachtsstern: Der Klassiker
Der Klassiker fürs Haus in den Wochen vor dem Weihnachtsfest sind Weihnachtsterne. Die Farben reichen von Rottönen über Rosa bis hin zu Creme. Es werden Minipflanzen, Büsche in verschiedenen Größen und Hochstämmchen angeboten. Gleichmäßige Wärme ist das A und O, damit Weihnachtssterne in der Wohnung gut gedeihen. Das ist ein wichtiger Faktor für den sicheren Transport vom Blumenladen nach Hause. Am besten lässt man sich die Pflanzen mit Papier einwickeln, damit sie bei winterlichen Außentemperaturen keinen Schaden nehmen. „Werfen die Weihnachtssterne vermehrt trockene Blätter ab, ist meist geringe Luftfeuchtigkeit der Grund“, sagt Gärtnerin Ingrid Franzen. Daher sollte man die aus Mittelamerika stammenden Wolfsmilchgewächse nicht zu dicht an der Heizung platzieren und mit Dekorationen aus Moos eine Quelle für Luftfeuchtigkeit schaffen, sodass die Wurzeln der Weihnachtssterne nicht durch Staunässe geschädigt werden. Für eine gleichmäßige Wasserversorgung der Pflanzen ist es am besten, die Pflanzen einmal in der Woche im Waschbecken oder in einem Eimer in zimmerwarmes Wasser zu tauchen. Anschließend lässt man das überschüssige Wasser ablaufen und stellt die Gefäße zurück in die Wohnräume.
3. Weihnachtskaktus: Der Pflegeleichte
Ein Revival als Zimmerpflanze in den Weihnachtswochen erlebt der Weihnachtskaktus. Er ist nicht so stachelig, wie sein Name vermuten lässt. Die fleischigen Blätter reihen sich in Segmenten aneinander und an den Enden erscheinen die länglichen, farbenfrohen Blüten. Der BVE rühmt die Pflanze, weil sie besonders pflegeleicht ist. Gleichzeitig zählt der Weihnachtskaktus nicht zu den Wegwerfpflanzen. Wenn die Blüten alle abgeworfen sind, wird die Pflanze bis zum Frühsommer in der Wohnung gegossen. Staunässe sollte man vermeiden, rät Ingrid Franzen. Über den Sommer kann der Topf ins Freie, wo er hell und mäßig feucht steht. Regelmäßige Versorgung mit Flüssigdünger fördert das Wachstum. Im September wird die Pflanze wieder ins Haus geholt und bis die ersten Knospen an den Blattspitzen erscheinen, stellt man das Gießen ein. Das regt die Bildung der Blüten an. Auch die Vermehrung ist leicht, weil man einfach einzelne Blattglieder problemlos bewurzeln kann.
dpa