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Gläschencheck

Verbraucherzentrale: Welche Zutaten den Brei verderben und worauf man bei der Auswahl achten sollte.

21.11.2024
Selbst zubereiteter Brei ist ausgewogener und gesünder als aus Fertiggläsern, und mit entsprechenden Rezepten schnell und einfach zubereitet. Foto: Christin Klose/dpa-mag
Selbst zubereiteter Brei ist ausgewogener und gesünder als aus Fertiggläsern, und mit entsprechenden Rezepten schnell und einfach zubereitet. Foto: Christin Klose/dpa-mag

Was gehört in einen Getreidebrei für Säuglinge? Und ist auch das drin, was auf dem Fertiggläschen oder der Pulvertüte zum Anrühren drauf steht? Die Verbraucherzentrale Berlin wollte es genau wissen und machte einen Marktcheck mit 120 Getreidemahlzeiten aus Super-, Discount-, Bio- und Drogeriemärkten und verglich sie mit Empfehlungen von Fachgesellschaften.

So ist die Empfehlung der Fachgesellschaften für Getreidebreie ganz simpel: Vollmilch oder Wasser, Vollkorngetreide, Obstpüree und Pflanzenöl. „Das ist den Herstellern scheinbar nicht genug“, schlussfolgern die Verbraucherschützer. Oft seien g die Zutatenlisten viel länger, ergänzt durch zusätzliche Süße.

Zucker

Zusätzlich gesüßt wird laut der Verbraucherzentrale gerne mit „natürlicher Fruchtfüße“, etwa Traubensaftkonzentrat. Mit dieser Zutat könne das Produkt dann mit der Angabe „ohne Zuckerzusatz“ versehen werden. Was noch auffiel: In einem Breigläschen steckten zusätzlich noch 4,5 Würfel Zucker. „Zugesetzter Zucker jeglicher Art hat in Beikost nichts zu suchen, denn dadurch werden Karies und Diabetes begünstigt“, erklärt Sabrina Schulz, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale.

Öle

Überwiegend werde eine Mischung aus weniger wertvollem Sonnenblumen-, Kokos- oder Palmöl verwendet. Dabei wäre gerade Rapsöl reich an hochwertigen Fettsäuren, welche für die Entwicklung des Kindes essenziell sind, so die Verbraucherschützer.

Getreide

Entgegen der Empfehlung von Fachgesellschaften steckte in jedem dritten Produkt kein Vollkorngetreide. Aber genau das sei reich an Mineralstoffen und trage zur Sättigung bei.

Reis

Bei einem Drittel der Produkte wird Reis verwendet. Auch das gefällt den Verbraucherschützern überhaupt nicht. Durch eine mögliche Arsenbelastung sollte er nicht täglich auf dem Speiseplan von Säuglingen stehen.

Aromen

Aromen und Gewürze würden den Geschmack der Breie intensivieren. Doch damit sollte sparsam umgegangen werden.„Es besteht die Möglichkeit, dass sich Säuglinge an den intensiven Geschmack industrieller Breie gewöhnen- und selbst gemachtes Essen ablehnen“, erklärt Sabrina Schulz das Dilemma.

Alles Bio, alles teuer?

Wer für sein Baby lieber zu Getreidebreien in Bioqualität greift, zahlt nicht unbedingt drauf. Die Bio-Eigenmarken sind preiswerter als konventionelle Breie von Markenherstellern, fanden die Marktchecker heraus - und nennen ein Beispiel: Ein konventioneller Getreide-Milch-Brei eines Markenherstellers koste 10,63 Euro pro Kilo, eine Drogerie-Eigenmarke in Bioqualität ab 4,75 Euro pro Kilo.

Fazit

Selbst zubereiteter Brei ist ausgewogener und gesünder - und kann mit entsprechenden Rezepten durchaus sehr schnell und einfach zubereitet werden, so Sabrina Schulz. dpa-mag


Anzeichen RS-Virus

Info Fast jedes Kind macht in den ersten zwei Jahren eine Infektion mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus durch, kurz: RSV. Darauf macht der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) aufmerksam. Vor allem bei Säuglingen unter vier Monaten und Kindern mit chronischen Erkrankungen kann die Atemwegserkrankung so schwer verlaufen, dass sie im Krankenhaus behandelt werden muss. Eine RSV-Infektion kann zu einer Bronchiolitis führen, einer Entzündung der kleinen Bronchien. Die Schleimhäute schwellen dann an, außerdem bildet sich Schleim, der dem Kind das Atmenschwer macht. Eine RSV-Infektion kann auch zu einer Lungenentzündung führen. Welche Alarmzeichen sollten Eltern kennen? „Wenn ein kleines Kind offensichtlich Schwierigkeiten beim Atmen hat, sind das Alarmsignale“, sagt der Kinderarzt Ulrich Fegeler vom BVKJ. Giemen heißt: Beim Atmen zeigt sich ein pfeifendes, knisterndes oder zischendes Geräusch. Neben Fieber und Husten ist laut dem Kinderarzt ein weiteres Anzeichen, wenn das Kind müder wirkt. Probleme beim Füttern sollten Eltern ernst nehmen. So kann es sein, dass das Kind Nahrung oder Trinken verweigert. dpa.mag