Am 25. August 1725 geschah ein Ereignis, das die Geschichte der Niederlausitz maßgeblich prägte. An diesem Tag ließ die mutige und visionäre Unternehmerin Freifrau von Löwendal den ersten Hochofen in Naundorf, dem heutigen Lauchhammer-Ost, anblasen. Das Eisenwerk war geboren und markierte den Beginn einer beeindruckenden Erfolgsgeschichte, die über drei Jahrhunderte währt.

Als Nachfolger dieses bedeutenden Erbes ist die TAKRAF GmbH heute ein Symbol für Innovation und technologische Spitzenleistungen in Bergbautechniken. Nach dem Tod der Freifrau wurde das Eisenwerk an ihren Patensohn Detlef Graf von Einsiedel vererbt, der ihr Vermächtnis weiterführte. Er entwickelte den Eisenkunstguss, für den Lauchhammer bis heute weltweit berühmt ist.
Historischer Modellfundus
Das Kunstgussmuseum Lauchhammer widmet sich der Geschichte des vom 18. Jahrhundert an bis heute in Lauchhammer betriebenen Kunstgusses. Die Sammlung des Museums besteht aus Eisen- und Bronzegüssen von Skulpturen und kunstgewerblichen Gegenständen. Den wichtigsten Teil der Sammlung bildet der historische Modellfundus aus dem Besitz der Kunstgießerei. Auch die Ära der Braunkohleindustrie hat Lauchhammer geprägt. Hier wurde die Förderbrücke F 60 konstruiert, die weltweit als größte fahrbare Förderbrücke gilt. Heute kann sie im Besucherbergwerk in Lichterfeld bestaunt werden. Auch die Biotürme in Lauchhammer dokumentieren eine eindrucksvolle Industriegeschichte. Sie fungierten als biologische Abwasserreinigung der ehemaligen Großkokerei Lauchhammer. 1952 gelang es dort, den weltweit ersten hüttenfähigen Koks aus Braunkohle herzustellen. Seit 2022 darf sich die Stadt Lauchhammer „Kunstguss-Stadt“ nennen. Dieser Titel ist ein lebendiges Zeichen eines 300-jährigen industriekulturellen Erbes.
Ausstellungen und Führungen zum Jubiläum
■ An diesem Sonntag, 24. August, wird die Sonderausstellung „Glühendes Erbe“ im Kunstgussmuseum Lauchhammer eröffnet. Dabei wird auch eine von der Bildhauerin Anna Franziska Schwarzbach geschaffene Statue der Freifrau von Löwendal feierlich eingeweiht. Die Sonderausstellung kann bis zum 25. Oktober besucht werden.
■ Der Kultur- und Heimatverein Lauchhammer präsentiert am 26. und 27. August, jeweils von 9 bis 12 Uhr im Vereinshaus „DomiZiel“ die Ausstellung „Alles hat seine Zeit - Industriegeschichte Lauchhammer“.
■ Informationen zu Führungen, Vorträgen und Wanderungen sowie das Programm zum Stadtfest sind online auf www.lauchhammer.de zu finden , Rubrik „300 Jahre Industriekultur“.