Bescherung: Was tun, wenn das Geschenk nicht gefällt?

WeihnachtsgrĂĽĂźe in der Lausitzer Woche

Bescherung: Was tun, wenn das Geschenk nicht gefällt?

Ratgeber: Für viele Menschen gehört die Bescherung fest zum Weihnachtsfest dazu. Doch nicht immer ist die Freude danach groß.

Das Geschenk unterm Baum trifft nicht den eigenen Geschmack? Eine heikle Situation. Doch Freude vorspielen ist oft keine gute Idee. Foto: Christin Klose/dpa-mag

03.01.2025

Der selbst gestrickte Pullover kratzt, mit der fünften Pfanne kann man wenig anfangen und das Parfüm riecht wirklich nicht so gut. Nur: Darf man das seinen Liebsten so offen sagen? Ja, findet der Psychologe Matthias Richter, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie. Allerdings mit Fingerspitzengefühl. Im Interview erzählt er, warum Notlügen an Weihnachten meistens keine gute Idee sind - und wie man drumherum kommt.

Frage: Nach dem Auspacken des Weihnachtsgeschenks wird klar: Es entspricht leider gar nicht dem eigenen Geschmack. Und dann?

Matthias Richter: Grundsätzlich halte ich Ehrlichkeit für die beste Strategie. Es ist für die Beziehungen zu nahestehenden Menschen sicherlich immer noch besser, vielleicht auch eine kleine Kränkung auszulösen, als so zu tun, als würde man sich freuen - und die Enttäuschung mit sich herumzuschleppen. Denn das verfolgt einen weiter. Meine Empfehlung wäre, erstmal zu schauen: Was an dem Geschenk kann ich denn würdigen, auch wenn es mir vielleicht nicht so gefällt? Also die gute Absicht etwa, die Mühe, die sich jemand gemacht hat. Und dann damit zu beginnen und nicht kategorisch zu sagen: Das ist überhaupt nichts. Dann kann man hinzufügen, was mir an dem Geschenk nicht gefällt und auch gemeinsam einen Ausweg finden. Bei gekauften Sachen gibt es ja vielleicht auch noch eine Umtauschmöglichkeit.

Frage: Die gibt es beim selbst gestrickten Pullover nicht. Ein Grund fĂĽr eine NotlĂĽge?

Richter: Nur weil ein Pullover selbst gestrickt ist, würde mir das nicht für eine Notlüge reichen. Da würde ich sagen: Ich kann sehen, wie viel Arbeit du dir gemacht hast, aber ich mag die Wolle, die Farbe, die Form oder vielleicht den Stil nicht. Gerade bei etwas Selbstgestricktem könnte eine andere Verwendung ja auch viel sinnvoller sein, als dass man es dann mit nach Hause nimmt, im Schrank liegen lässt und später wegwirft. Vielleicht findet sich jemand anderes, der mehr damit anfangen kann. Aber darüber kommt man nur ins Gespräch, wenn man offen sagt, das gefällt mir nicht. Und dann gemeinsam mit der schenkenden Person überlegt: Wie kann man denn jetzt damit umgehen? Anders sieht das natürlich bei Menschen aus, die noch nicht oder nicht mehr in der Lage sind mit einer solchen Enttäuschung zurechtzukommen. Da denke ich insbesondere an Kinder, die vielleicht ein Bild gemalt haben oder etwas gebastelt haben, mit dem man nichts anfangen kann. Oder an alte Menschen, die aufgrund ihres Gesundheitszustandes oder ihres Erinnerungsvermögens so eine Situation nicht mehr gut verarbeiten können.

Frage: Lassen sich Enttäuschungen über Weihnachtsgeschenke überhaupt vermeiden?

Richter: Ich finde: Ja. Nicht hundertprozentig natürlich. Aber die Anzahl solcher Erlebnisse lässt sich reduzieren, indem man vorher Absprachen trifft und sich fragt: Mit welcher Haltung wollen wir uns beschenken, wenn wir es denn überhaupt tun? Ich habe mit meinen erwachsenen Kindern zum Beispiel längst vereinbart, dass wir uns nichts schenken, sondern dass wir uns an der Begegnung freuen. Wenn man beschließt sich etwas zu schenken, kann man vorher besprechen in welche Richtung das Geschenk gehen könnte. Dann grenzt man das so ein bisschen ein und überlässt es nicht völlig der Fantasie der schenkenden Person. Das wären Maßnahmen, um Enttäuschungen zu reduzieren. dpa


Werkzeug schenken

Tipp Hämmer, Bohren oder Sägen sind längst keine reine Männersache mehr. Inzwischen trauen sich Frauen beim Heimwerken ähnlich viel zu. Für beide gilt: ob begeisterte Hobby-Handwerkerin oder ambitionierter Do-it-Yourselfer, sie können eigentlich nie genug Werkzeuge haben. Um mit einem Geschenk für die Werkzeugkiste unterm Weihnachtsbaum zu punkten, sollte es aber das richtige Werkzeug Benutzerfreundliche sein. All-in-One-Werkzeuge sind besonders beliebte Geschenke für die Frauen. Gerade in der Vorweihnachtszeit ist es wichtig, im Innenraum werkeln zu können. Denn Baumschmuck oder andere kleine Geschenke für die Liebsten wollen in aller Ruhe fertiggestellt werden. Beispiel Heißklebepistolen: Sie sind nicht nur bei Bastlern beliebt. Moderne Akku-Modelle überzeugen mit der starken Leistung eines kabelgebundenen Gerätes. akz


Der Klassiker ist weiter auf Platz 1

Speisetipp Warum freuen sich die meisten Menschen in Deutschland so sehr auf den Advent und das Weihnachtsfest? Die positive Einstellung dürfte ganz eng mit den Ritualen verknüpft sein, die in dieser Zeit gepflegt werden. Angefangen mit dem Adventskalender und dem Plätzchenbacken über den Besuch eines Weihnachtsmarktes bis hin zum gemütlichen Beisammensein, der Geschenkvergabe und dem Lieblingsessen an Heiligabend.

Ruhig am Vortag kochen

In vielen Haushalten kommt dann stets das gleiche Gericht auf den Tisch. Laut einer auf Statista veröffentlichten Umfrage bleibt der Kartoffelsalat mit Würstchen das Lieblingsessen an Heiligabend, in 36 Prozent der Haushalte wird es kredenzt. Ente bevorzugen 27 Prozent der Befragten, bei 22 Prozent gibt es Gans. Daneben sind noch Raclette und Fondue gefragt. Für einen Kartoffelsalat eignen sich am besten festkochende Kartoffeln. Bei ihnen platzt die Schale beim Kochen nicht auf und sie zerfallen beim Mischen nicht so leicht.

Die Kartoffeln sollte man ruhig schon am Vortag kochen, so haben sie noch mehr Festigkeit, wenn sie in den Salat gegeben werden. Kartoffelsalat sollte schnell verzehrt und nicht eingefroren werden durch die Kälte wandelt sich die Stärke in den Kartoffeln um und sie werden süß. djd/pt