Im Kampf gegen den Ärztemangel in der Region setzt das Sana Gesundheitszentrum Niederlausitz ein weiteres Zeichen: Mit der Anerkennung der Allgemeinmedizinischen Praxis von Dr. Anne Roeder in Tettau als „KV RegioMed Lehrpraxis“ haben Medizinstudierende und Ärzte in Weiterbildung die Chance, im Rahmen ihrer Aus- und Weiterbildung die Region für sich zu entdecken und von einer erfahrenen Hausärztin zu lernen. Ziel ist es, perspektivisch junge Ärztinnen und Ärzte für eine Niederlassung im Süden Brandenburgs zu gewinnen.
„Die Region leidet zunehmend unter Ärztemangel. Eine Landarztpraxis bietet ideale Bedingungen, um das breite Spektrum während der Facharztweiterbildung zu erlangen, denn die Betreuung umfasst alle Altersabschnitte, einschließlich der palliativen Behandlung von Patienten. Wer bei uns seine Weiterbildung absolviert, der hat fast alles erlebt, was es als Hausarzt zu erleben gibt“, erklärt Dr. Anne Roeder. Sie ist nicht nur eine erfahrene Allgemeinmedizinerin, sondern hat auch ein großes Herz für die Förderung von Medizinernachwuchs.
Dr. Anne Roeder, Allgemeinmedizinerin
Seit mehr als zehn Jahren bildet sie Kolleginnen und Kollegen aus. Neben zwei Ärzten, die ihre Facharzt-Weiterbildung in Tettau absolviert haben, konnten auch etliche Medizinstudierende während ihrer Famulaturen wertvolle Einblicke in den Alltag einer Hausarztpraxis gewinnen und von der erfahrenen Ärztin im Umgang mit Patienten lernen.
Freude über Anerkennung
Seit Mai dieses Jahres ist die Praxis von Dr. Anne Röder nun auch als „KV RegioMed Lehrpraxis“ zertifiziert.
„Wir freuen uns sehr über die Anerkennung, denn sie stärkt unsere Wahrnehmung als kompetenter Ausbildungspartner in der Region. Zugleich ist die Zertifizierung eine Auszeichnung für eine hohe Praxisorientierung und Qualität in der Aus- und Weiterbildung von Studierenden auf dem Weg hin zum echten Landarzt. Unser Ziel ist dabei ganz klar, Nachwuchsmediziner davon zu begeistern, sich langfristig in der Region niederzulassen“, sagt Björn Hentschel, Geschäftsführer des Sana Gesundheitszentrums Niederlausitz.
Er kennt die Herausforderungen der Branche und die Prognose gut. Immer mehr Ärzte, die aktuell mehrere tausend Patientinnen und Patienten tagtäglich betreuen, werden in den kommenden Jahren in Rente gehen. Teilweise haben sie das Rentenalter schon längst erreicht. „Aber sie praktizieren noch immer, weil ihnen das Wohlergehen der Menschen in der Lausitz sehr am Herzen liegt und schlichtweg Nachfolger fehlen“, erklärt Björn Henschel.
Optimale Ausbildung
Das Sana Gesundheitszentrum Niederlausitz packt genau an dieser Stelle an und engagiert sich deshalb für eine bestmögliche Nachwuchsausbildung. „Wir bieten hier eine optimale Ausbildung und begleiten unsere Weiterbildungsassistenten intensiv. Nach der Einarbeitungszeit können sie mehr und mehr Verantwortung übernehmen und eigene Patienten betreuen. Ich bin stets im Hintergrund, sichte und kontrolliere“, erklärt die Ärztin.
Björn Hentschel, Geschäftsführer des Sana Gesundheitszentrums Niederlausitz
Neben ihr sind aktuell zwei Schwestern sowie eine Auszubildende in der Praxis tätig. Sie wünscht sich, dass Weiterbildungsassistenten möglichst lange Zeit bleiben, um so viele Eindrücke wie möglich zu sammeln und die Patienten kennenzulernen: „In kurzer Zeit ist nicht vermittelbar, was Familienbetreuung bedeutet.“
Umfangreiches Bild
Am Ende der Weiterbildungszeit sollen angehende Fachärzte ein umfangreiches Bild von der Arbeit in einer Hausarztpraxis mitnehmen – mit allem, was von der Prävention und Beratung über Diagnose und Behandlung bis zu Haus- und Heimbesuchen dazugehört.
„Ich würde mich freuen, wenn wir Nachwuchsmediziner auf diese Weise für eine Niederlassung als Hausarzt auf dem Land begeistern könnten. Mein Anspruch an die Ausbildung in meiner Praxis ist, dass die Weiterbildungsassistenten am Ende so gut sind, dass ich mich selbst gern von ihm oder ihr behandeln lassen würde.“
Spezielles Programm
Für junge Fachärzte bietet das Sana Gesundheitszentrum Niederlausitz nach der Ausbildung ein spezielles Betreuungs- und Entwicklungsprogramm.
„Wir lassen unsere Ärzte als großer ambulanter Gesundheitsversorger in der Niederlausitz nicht allein, sondern wir kümmern uns weiter um sie. Die Möglichkeit, eine Praxis zu übernehmen und gleichzeitig von den Vorteilen einer Anbindung an ein Medizinisches Versorgungszentrum zu profitieren, schätzen die jungen Kolleginnen und Kollegen sehr“, erklärt Björn Hentschel und stellt in Aussicht: „In unseren Gesundheitszentren bestehen individuelle Optionen für den Aufbau einer eigenen Praxis. Deshalb hoffen wir, viele junge Menschen von einer Weiterbildung und Facharztausbildung begeistern zu können.“ pm/amr