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Vetschau / Spreewald: Slawischer Neubeginn in der Lausitz

Die Brüsseler Stiftung SLAVONIC EUROPE übernimmt die Slawenburg Raddusch, die auf eine 1000-jährige Tradition zurückblickt, um sie zu einem Ort der Begegnung und des Austausches zu machen.

Die Slawenburg ist eine Adaption einer an selber Stelle gegründeten slawischen Fliehburg aus dem 9. Jahrhundert nach Christus bei Raddusch, einem Ortsteil der Stadt Vetschau/Spreewald. Sie ist heute ein Museum, Veranstaltungs-, Forschungs- und Erlebnisort, der dauerhaft einer breiten bundesdeutschen und internationalen Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden ist. Foto: Gehkah/stock.adobe.com

18.11.2024

Die Brüsseler Stiftung SLAVONIC EUROPE übernimmt die in 1000-jähriger Tradition wurzelnde Slawenburg Raddusch bei Vetschau / Spreewald, um sie zum Treffpunkt und zur Begegnungsstätte der slawischen Völker und Kulturen an der Nahtstelle zwischen Ost und West zu machen. Der neue Betreiber der Slawenburg will mit gezielten lokalen, regionalen und internationalen Impulsen die Slawenburg Raddusch zu einem Ort des kulturellen und gesellschaftlichen Ausstrahlens innerhalb Brandenburgs, aber auch weit über die Region der Lausitz hinaus machen – im Rahmen der von der Stiftung SLAVONIC EUROPE ins Leben gerufenen überregionalen Integrationsmethode LUSATIA GLOW (engl. - auf Deutsch: Lausitzer Leuchten). Dazu werden spezifisch slawische Musikfestivals, Gastronomieveranstaltungen, Modeschautourneen, Advents- und Weihnachtsmärkte sowie grenzüberschreitende Jugendtreffen aus allen demokratischen und freiheitlichen slawischen Ländern und Kulturen gehören. 

Erweiterung geplant

Auch Wissenschaft und Forschung soll von der Slawenburg aus neu gefördert werden und in der Wirtschaftsregion Lausitz einen neuen grenzüberschreitenden Stellenwert erhalten. Dazu gehören z.B. die Erweiterung des bereits bestehenden Museums um neue Bereiche wie Museumspädagogik und Byzantinistik und die stufenweise Errichtung einer grenzüberschreitenden Universität der Lausitz – Europäische Translationale Universität Lausitz Jan Skala (ETULIS) in Zusammenarbeit mit der EU, den Fakultäten vor Ort und regional ansässigen Industrieunternehmen. 

Tierpark und mehr

Das Gelände der Slawenburg selbst soll ebenfalls eine bedeutende Weiterentwicklung erfahren durch die Errichtung eines Tierparks und den stufenweisen Wiederaufbau eines interaktiven Slawendorfes samt Burgbauhütte, Camping, Glamping und elektrisch angetriebenen Fahrzeugen, die die Fortbewegung auf dem gut zehn Hektar großen Gelände für die Besucher leichter machen sollen. 

Einen besonderen Platz wird das systematische Angebot von sorbischen / wendischen Produkten in der SLAWENBURG im künstlerischen, literarischen und kulinarischen Bereich einnehmen, die die zivilisatorische Bedeutung der in der Lausitz lebenden indigenen westslawischen Bevölkerung der Sorben / Wenden für die Region veranschaulichen werden. Zum Betreiben der Slawenburg hat die Stiftung SLAVONIC EUROPE eine eigene Betreibergesellschaft deutschen Rechts gegründet, die Slawenburg gGmbH mit Sitz in Vetschau. pm/amr

Hintergrund

Die Bewegung SLAVONIC EUROPE (SE) wurde 2016 in Brüssel von ihrem derzeitigen Vorsitzenden David CHMELÍK, einem tschechisch-deutschen Staatsbürger, gegründet. SE setzt sich als zivilgesellschaftliche Initiative für die Zusammenarbeit aller demokratisch und freiheitlich denkenden Slawen und die Sichtbarkeit ihrer Kultur im weitesten Sinne auf internationaler Ebene ein.

Mehr Informationen:
www.slavonic-europe.org
slawenburg-raddusch.de