Begrüntes Dach muss nicht flach sein

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Begrüntes Dach muss nicht flach sein

Auch Steildächer können bepflanzt werden, sofern die Dachneigung maximal 35 Grad beträgt. Bepflanzte Dächer fördern die Artenvielfalt und absorbieren CO2 sowie Feinstaub. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa-mag

21.07.2025

Grüne Oase auf dem Dach gewünscht? Wer das Dach seines Hauses bepflanzen möchte, benötigt dafür nicht unbedingt ein Flachdach. „Auch Steildächer lassen sich bepflanzen“, sagt Marc Ellinger vom Verband Privater Bauherren (VPB). „Vorausgesetzt, die Dachneigung beträgt nicht mehr als 35 Grad.“ Allerdings erleichtert die Schräge die Begrünung nicht gerade, sondern sorgt für Schwierigkeiten. Grundsätzlich gilt dem VPB zufolge: Bei mehr als zehn Grad Dachneigung nimmt der konstruktive Aufwand zu und die Begrünung wird teurer. Grund sind unter anderem die zu berücksichtigenden Schubkräfte, die eine leichtere Zusammensetzung der Aufbauschicht erfordern. Weil extensiv begrünte Dächer mit Moos, Gräsern und Kräutern in der Regel leichter seien, kämen diese bei Schrägdächern eher zum Einsatz als intensive Dachbegrünungen, bei der die Auswahl an Pflanzen deutlich größer ist.

Konflikt zwischen Dachbegrünung und Photovoltaik

Das Begrünen lohnt sich: Bepflanzte Dachflächen dienen vielen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum und können zur Stärkung der Artenvielfalt beitragen. Zudem kann das Dachgrün CO2 und Feinstaub absorbieren. Den nötigen Pflegeaufwand sollten Bauherren aber nicht unterschätzen, so der VPB. Denn in den heißen Sommermonaten müsse das Dach bewässert, unerwünscht sprießende Setzlinge von Baumoder Buscharten regelmäßig beseitigt werden. Aufgrund der gefährlichen Absturzhöhe sollte das nicht selbst ausgeführt, sondern von qualifiziertem Fachpersonal erledigt werden. Wer dazu tendiert, auch eine Photovoltaikanlage zu installieren, dem rät Marc Ellinger zur Vorsicht: „Bei einem Steildach müssen sich Bauherren zwischen PV-Installation oder Begrünung entscheiden beides ist nicht möglich.“ dpa-mag